An die Therapeut*innen hier, warum sind so viele gegen Diagnosen?

Hallo ihr Lieben, ich frag das mal aus reinem Interesse und sag natürlich nicht das es bei allen so ist.

Ich bin aktuell in einer Klinik und auch bei uns gibt es den ein oder anderen Therapeuten oder Therapeutin, die ungerne Diagnosen geben. (Meine zum Glück nicht). Und ich und meine Mitpatientinnen fragen uns natürlich "warum?". Gibt es da irgendwas im Psychologie Studium zu was uns als Patientinnen nicht klar ist?

Mir hat meine letzte Diagnose bspw. die Augen in Bezug auf einige meiner Verhaltensweisen geöffnet, und wenn mein damaliger Therapeut nicht mehr oder weniger Klipp und klar gesagt hätte "du kannst es nicht" in Bezug auf "kontrolliertes trinken" (was ja Im Prinzip auch eine Diagnose ist) hätte ich wohl noch ewig gedacht das ich mich nur nicht genug anstrenge meinen Konsum zu zügeln. Das eingestehen das ich abhängig bin, war für mich definitiv befreiend. Und oft fühlt man sich durch eine Diagnose halt auch bestätigt in seinem Leid.

Warum zögern trotzdem so viele Therapeut*innen, welche zu vergeben?